Waldling
Römischer Fundplatz in der Marktgemeinde Gunskirchen
Projekt
Der Fundplatz befindet sich in der Nähe der Ortschaften Waldling und Salling in der Marktgemeinde Gunskirchen bei Wels in Oberösterreich – die archäologische Fundstelle wird seit 2016 durch das Institut für Klassische Archäologie systematisch mittels non-invasiven und invasiven Methoden erforscht.
- Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Günther Schörner, M.A.
- Feldforschungen: Dominik Hagmann, BA MA
- Archäozoologie: Nisa Kirchengast, Bakk. BA MA
- Archäobotanik: Prof. Dr. Manuel Selg, Dipl.oec.troph Claudia Probst Ph.D. (beide FH Oberösterreich)
- Tutorium und Fundbearbeitung: Mona Baumgarten, BA
- Finanzierung: Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien
mit freundlicher Unterstützung durch die Marktgemeinde Gunskirchen, den Verein Römerweg Ovilava, das Stadtmuseum Wels und das Bundesdenkmalamt - Laufzeit: seit 2016
Partner*innen
- ARDIG – Archäologischer Dienst GesmbH
- Fachhochschule Oberösterreich, Fakultät für Technik und Angewandte Naturwissenschaften, Wels
- Bundesdenkmalamt | Abteilung für Oberösterreich
- Marktgemeinde Gunskirchen
- Verein Römerweg Ovilava
- Stadtmuseum Wels Minoriten | Archäologische Sammlung
- Familie Steinerberger
- Archaeo Perspectives
Projektbeschreibung
Der Fundplatz – aktuell landwirtschaftlich als Acker genutzt – befindet sich nahe der Ortschaft Waldling (1,5 km nördlich der Marktgemeinde Gunskirchen) an der Kante einer Geländeterrasse.
Es handelt sich um eine signifikante archäologische Fundstelle, deren genaue archäologische Analyse detaillierte Informationen zur Besiedlung des ländlichen römerzeitlichen Hinterlandes Nord-Noricums in Nahbereich der Stadt Ovilava (die heutige Stadt Wels) liefern kann. Nach ersten Fundmeldungen aus den 1950er-Jahren und Feldbegehungen des Stadtmuseums Wels im Jahr 2002 wird der Fundplatz seit 2016 durch Forschungen des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Wien untersucht.
Insgesamt wurden bisher mit systematischen Surveys und geophysikalischen Prospektionsmethoden eine Fläche von insgesamt über 4 ha auf und um den Fundplatz untersucht. Diese Studien ermöglichten es, ein Bild der im Boden liegenden Strukturen zu gewinnen und insbesondere das Potenzial der Fundstätte für eine Grabung sicher zu stellen. Anhand der Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen konnte so ein ca. 50 x 64 m großes Gebäude mit einem polygonalen Grundriss identifiziert werden, welches als antiker römischer Guts- bzw. Bauernhof/villa rustica interpretiert werden kann. Besonders die geophysikalischen Daten erlauben dabei auch, einige Aussagen zur Gesamtheit des Fundplatzes im Allgemeinen treffen zu können, sodass bereits grundlegende Kenntnis über die Binnengliederung des Hauptgebäudes, die Begrenzung des Hofareals und das Vorhandensein von Wirtschafts- und Produktionsbauten vorliegen.
Derzeit in Bearbeitung befindliche stratigrafische Ausgrabungen des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Wien haben seit 2020 zum Ziel, die Erkenntnisse zum Fundplatz zu vertiefen und das bisher gezeichnete Bild weiter zu vervollständigen.